DRK und Realschule Bünde-Nord starten neue AG: Schüler*innen und Eltern unterstützen das neue Pilotprojekt "Einkaufsdienst für ältere Menschen".

Einkaufsdienst Ältere Menschen

Bild: Ab März 2021 startet das Gemeinschaftsprojekt „Einkaufsdienst AG“ – Ehrenamtskoordinatorin des DRK Lina Deutermann, Schulleiter Guido Broziewski Blomenkamp, Vorsitzender des DRK Kreisverbandes Herford-Land Wolfgang Koch und Kreisrotkreuzleiter Sven Kampeter sind gespannt. 

Im Alter kann Einkaufen allein schon eine Herausforderung sein, in Zeiten der Pandemie aber ganz besonders. Wer es selbst nicht mehr kann oder möchte, für den übernehmen ab März 2021 an Schüler der Realschule Bünde-Nord den Gang zum Supermarkt. Das Pilotprojekt „AG Einkaufsdienst“ ist in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) entstanden – zur Unterstützung älterer Menschen und Förderung des sozialen Engagements der Kinder und Jugendlichen. Ehrenamtliche Arbeit genießt nämlich an der RS-Nord einen hohen Stellenwert und wird besonders gefördert.

Seit März 2020 bietet der DRK-Kreisverband Herford-Land einen Einkaufsservice für jene an, die aufgrund des Corona-Virus nicht mehr einkaufen gehen können oder wollen. Zehn bis zwölf Ehrenamtliche erledigen im Kreisgebiet bei Bedarf Besorgungen. In Bünde werden sie dabei von jetzt an von den Schüler*innen der neugegründeten „AG Einkaufsdienst“ unterstützt. Ein Pilotprojekt des Deutschen Rotes Kreuzes, das es im Landesverband Westfalen-Lippe so noch nicht gab.

Elf Schüler*innen aus den Klassen sechs bis zehn sind der freiwilligen Schul-AG, die vom DRK koordiniert wird, beigetreten, die Jüngsten mit Hilfe der Eltern. Zusammen decken sie sieben Stadtteile ab. „Beim ersten Online-Treffen waren die Schüler*innen und Eltern offen und motiviert“, berichtet die DRK-Ehrenamtskoordinatorin Lina Deutermann, die für die Organisation zuständig ist.

Wer Bedarf an dem Service hat – egal ob aufgrund des Corona-Virus oder wegen eingeschränkter Mobilität – kann sich telefonisch bei Deutermann melden. Die Ehrenamtskoordinatorin nimmt Adresse und Einkaufsliste auf und leitet sie an einen Schüler im passenden Stadtteil weiter, der die Besorgungen in einem nahen Supermarkt erledigt. Die Märkte unterstützen das Projekt, ermöglichen einen unkomplizierten Einkauf auf Rechnung. So können die mit einem DRK-Ausweis ausgestatteten Schüler den Auftrag bargeldlos durchführen und kontaktlos die Einkäufe vor die Tür stellen. „Die Sicherheit der Schüler hat oberste Priorität“, hebt Kreisrotkreuzleiter Sven Kampeter hervor. Der Einkaufsdienst bringt Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine Entlastung im Alltag, aber auch die jungen Helfer profitieren.

Einkaufsdienst Ältere Menschen 2

Nicht nur mit einem kostenlosen Erste-Hilfe-Kurs beim DRK und einem Beiblatt zum Zeugnis für das ehrenamtliche Engagement, sondern auch durch den Erwerb sozialer Fähigkeiten. „Mit solchen Projekten lernen Schüler Verantwortung zu übernehmen, zuverlässig und sozial engagiert zu sein“, sagt Schulleiter Guido Broziewski Blomenkamp, der stolz auf das Pilotprojekt ist. Es ist für die Schüler auch eine Chance, früh die Bereiche des DRK und weitere Projekte der gemeinschaftsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Jugendrotkreuz und der Rotkreuzgemeinschaft kennenzulernen.

Neben der sozialen Seite betonen die Projektkoordinatoren auch die Vorteile für die Umwelt, denn die meisten Schüler werden die Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen. Langfristig plant das DRK zudem die Anschaffung eines Lasten-EBikes, wie der Vorsitzende des Kreisverbandes Wolfgang Koch erzählt, sodass die Schüler auch größere Einkäufe übernehmen könnten. Für das Lastenrad ebenso wie für AG-Shirts und Warnwesten werden noch Sponsoren gesucht. Das Pilotprojekt ist Vorreiter im Kreis.

Bei guter Resonanz plant das DRK das Projekt in weiteren Schulen umzusetzen – nicht nur für die Dauer der Pandemie, wie die Initiatoren betonen: „Für Menschen, die nicht mehr mobil sind, ist ein Einkaufsdienst zu jeder Zeit eine wertvolle Hilfe.“ Wer die Unterstützung in Anspruch nehmen möchte, erreicht Koordination Lina Deutermann in der DRK Geschäftsstelle: 05223 / 929721.

(Bild: S. Kampeter / Text: Westfalenblatt vom 22.2.21; Jane Escher)